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Die Rache der Süßigkeiten!

Wenn ihr eure Kohlenhydrataufnahme einschränkt, reagiert der Körper mit der Umwandlung von Proteinen in Zucker; nehmt ihr zu viele auf, wandelt er sie in Fett um. Das ist die Rache der Süßigkeiten. Schlagt zurück: hier sind Regeln, an die ihr das nächste Mal bei der kohlenhydratfreie Ernährung denken solltet.

„Ich kann unwiderruflich sagen, dass der Trend zu LOW-CARB-Ernährung tot ist“, sagte Lynn Dormblaser, eine Analytikerin des Marktforschungsunternehmens Mintel. 500 Produkte mit dem Kennzeichen „LO-CARB“ kamen 2006 auf den Markt. Das ist weniger als die Hälfte der kohlenhydratarmen Produkte, die im Jahr davor auf den Markt gebracht wurden.

Stattdessen haben sich andere Diäten gemausert. Die Hysterie um Trans-Fettsäuren veranlasst große Nahrungsmittelkonzerne wie McDonald’s, KFC oder Starbuck’s dazu, großspurig ihre Absicht zu verkünden, keine Trans-Fettsäuren haltigen Lebensmittel mehr zu verkaufen. Letztes Jahr verzeichneten glutenfreie Lebensmittel – also ohne Weizen, Roggen, Gerste oder eine Hybridsorte dieser Getreide – einen Zuwachs um 86% in Nordamerika, Europa und Lateinamerika.

Jedoch gibt es immer noch Missverständnisse über Kohlenhydrate und ihre Bedeutung für Gewichtsabnahme und Fettleibigkeit. Laut Aussagen der Partnership for Essential Nutrition haben in einer Studie der Opinion Research Corporation im vergangenen Jahr 18% der teilnehmenden Erwachsenen fälschlicherweise die Verminderung der Kohlenhydrataufnahme als Schlüssel zur Gewichtsabnahme identifiziert, und nicht die Verminderung der Kalorienaufnahme.

Einige investieren immer noch Geld in Diätliteratur, die schnelle Gewichtsverluste durch die Verminderung der Kohlenhydrate in der Nahrung und der uneingeschränkten Aufnahme von Fleisch und anderen Proteinen verspricht.

Sogar mit einer verbreiteten low-carb-Diät wie Atkins, South Beach und Zone nehmen die Zahlen für krankhafte Fettsucht weiter zu. Etwa 65% der Erwachsenen sind übergewichtig oder gar fettleibig, was eindrucksvoll beweist, nicht nur, dass low-carb-Diäten nicht funktionieren, sondern womöglich auch noch zur derzeit grassierenden Fettleibigkeits-Epidemie beitragen.

Wenn man andauernd mit verwirrenden Informationen zum Abnehmen bombardiert wird, verwundert es kaum, dass viele sich für Schnellschuss-Lösungen entschieden haben, nur um festzustellen, dass das Gewicht zurückkommt und manchmal noch mehr Pfunde mitkommen.

Wenn Ihr Eure Kohlenhydrataufnahme massiv einschränkt, reagiert Euer Körper mit der Umwandlung von verfügbaren Proteinen in Zucker. Wenn Ihr zu viel aufnehmt, lagert der Körper sie als Fett ein. Das ist die Rache der Süßigkeiten. Wie also schlägt man zurück? Hier sind ein paar Regeln, die Euch dabei helfen sollen, das nächste Mal durch die Kohlenhydratabteilung im Lebensmittelladen zu gehen.

hr BRAUCHT Kohlenhydrate, um zu funktionieren!

Auf molekularer Ebene sind Kohlenhydrate eine Mischung aus Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff, entweder einzeln oder als Komplex wirken. Im Endeffekt werden alle Kohlenhydrate in Glukose umgewandelt, der Energieträger für Euren Körper und Euer Gehirn.

Überschüsse werden im Muskel und in der Leber für den späteren Bedarf als Glykogen gespeichert. Wenn Ihr die Aufnahme von Kohlenhydraten in eurer Ernährung einschränkt oder auslasst, beginnt Ihr Euch abgeschlagen zu fühlen, nicht in der Lage, zu trainieren, außerdem verliert ihr eure Konzentration und den Sinn fürs Wesentliche.

Greift zu komplexeren, faserigeren Kohlenhydraten

Nicht alle Kohlenhydrate sind als gleichwertig zu betrachten. Der glykämische Index (GI) ist ein weit verbreiteter Maßstab, um zu messen inwiefern Kohlenhydrate unseren Blutzuckerspiegel beeinflussen. Auf einer Skala von 0 bis 100 stehen einfache Kohlenhydrate wie Kartoffeln und Weißbrot ganz oben, da sie den Blutzuckerspiegel sehr schnell anheben.

Durch die Aufnahme komplexer Kohlenhydrate wie z.B. in

  • Vollkornbrot,
  • braunem Reis
  • und Haferflocken

besteht die Annahme, dass diese im GI niedriger eingestuften Lebensmittel einen durchgängigeren Energieschub gewährleisten und das Hungergefühl besser befriedigen, was zu einem wesentlich kontrollierteren Appetit führt.

Faserige Kohlenhydrate haben nur einen sehr geringen Effekt auf den Blutzuckerspiegel und wirken eher wie ein Reiniger fürs Verdauungssystem. Nehmt solche ballaststoffhaltigen Kohlenhydrate auf, indem ihr mehr Spargel, Brokkoli, Karotten, grüne und rote Paprika, Spinat und grünen Salat in Euren Mahlzeiten verarbeitet.

Früchte sind Eure Freunde!

In letzter Zeit hat Obst eine ziemlich schlechte Reputation eingefahren, weil man Früchte für einfache Kohlenhydrate mit einem hohen GI hält. Der GI einer Wassermelone beispielsweise beträgt 72. Das bedeutet, dass deine Wassermelone den Blutzuckerspiegel etwa 72% so stark anhebt wie etwa reiner Traubenzucker. Andererseits haben Studien längst die Vorteile von Obst erwiesen, wie z.B. die Verminderung der Risiken von Herzinfarkt, Lungenerkrankungen und gewissen Krebsarten.

Eine Studie des Europäischen Klinischen Ernährungsjournals brachte zum Vorschein, dass bei 730 Männern, die vom 54. bis zum 80. Lebensjahr beobachtet wurden, die tägliche Aufnahme von Obst einen positiven Effekt auf die Langzeitüberlebensrate hatte.

Der Nachteil künstlicher Süßstoffe

Da es schwer ist, diese feine Süße im Kaffee, dem Müsli oder dem Joghurt aufzugeben, ist es kaum verwunderlich, dass so viele Personen künstliche Süßstoffe verwenden – Chemikalien, die die Süße des Zuckers bieten, allerdings ohne die Kalorien.

Die Calorie Control Council berichtet von 180 Millionen Menschen, die regelmäßig zuckerfreie Produkte zu sich nehmen. Das sind fast doppelt so viele wie ein Jahrzehnt zuvor. Wie dem auch sei, eine Studie der International Journal of Obesity hat herausgefunden, dass künstliche Süßstoffe wie Aspartam und Sucralose die Fettleibigkeit womöglich sogar noch fördern, da sie dem Körper vorgaukeln, dass süß schmeckende Lebensmittel weniger Kalorien enthalten, als sie es tatsächlich tun.

Und es bleibt immer noch die Diskussion mit der Frage nach der Sicherheit künstlicher Süßstoffe. Beispielsweise gibt es Forschungsergebnisse aus Tierversuchen, die eine Verbindung zwischen Saccharin und Harnblasenkrebs oder Aspartam mit Hirntumoren nahe legen. Allerdings konnte das Lebensmittel- und Arzneimittelamt nach sorgfältiger Prüfung dieser Behauptungen keinerlei eindeutige Beweise für eine Verbindung von künstlichen Süßstoffen und Krebs beim Menschen finden.

Unterm Strich: Es kommt auf die Kalorien an!

„Der wahre Schlüssel zum Abnehmen sind die Kalorien. Wenn man eine Zuckerbrause mit einer Diät-Brause ersetzt, spart man zwar 10 Kalorien, wenn man allerdings 15 zuckerfreie statt zweier gezuckerter Kekse isst, hilft man sich kein bisschen.“ Konstatiert Ruth Kava, PhD, RD, Direktorin der ernährungswissenschaftlichen Abteilung der American Council on Science and Health.

Jedes Gramm Kohlenhydrate enthält 4 Kalorien und Ihr benötigt in etwa 40-60% Kohlenhydratanteil an Euren Kalorien, um eine ausgewogene Ernährung sicherstellen zu können. Wenn die Naschkatze in Euch nicht eure guten Vorsätze zu Nichte macht, dann rechnet damit, dass Euer Körper seinen eigenen geheimen Sabotageakt ausführt.

Mal für Mal, Studie für Studie haben sich Kohlenhydrate als essentiell für eine ausgewogene Ernährung und außerdem als wichtiger Faktor in der Energieaufnahme, Fettverbrennung und ja, sogar der Gewichtsabnahme erwiesen. Die beste Strategie ist nicht, die Kohlenhydrate zu verringern, sondern über die Grundregeln der Ernährung bescheid zu wissen. Wenn Ihr die Rolle der Kohlenhydrate versteht, habt ihr die Munition, um zurückzuschlagen.

Ein Artikel von May Blaiz von:  Bodybuilding.com

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