Die Studie war als Metaanalyse angelegt und untersuchte 223 andere Studien, die sich mit dem Thema auseinandersetzten. Dabei zeigte sich, dass vor allem konventionelle Fleischprodukte eine erhöhte Anzahl an Antibiotika-resistenten Bakterien aufweisen. Zur Zeit gibt es aber noch keine Studie, welche die Langzeitwirkung der Bakterien auf den menschlichen Organismus aufzeigt.
Für Agrarforscher Urs Niggli kommt das Ergebnis der Studie nicht überraschend. Gegenüber focus.de räumt Niggli ein, dass konventionelle Lebensmittel nicht „lebensverkürzend“ sein. In einem solchen Fall wäre es sonst zwingend notwendig, sie vom Markt zu nehmen.
Einen großen positiven Aspekt der Bio- Lebensmittel gibt es aber. Die Natur profitiert vom ökölogischen Anbau von Lebensmitteln. Sowohl die Flora und Fauna als auch das Grundwasser in Bioanbaugebieten werden wesentlich weniger belastet. „Mit Bio kauft man sich immer ein Paket an positiven Eigenschaften“, sagt Niggli.
Die EU- Verordnung für ökologische Erzeugung schreibt klar vor, wie Lebensmittel, die das Bio-Siegel tragen wollen, angebaut werden müssen. Doch deshalb kann man noch lange nicht von „glücklichen Kühen und Schweinen“ reden.
Auch ein Bio-Schwein läuft nicht auf der Wiese, sondern lebt wie der Großteil seiner Artgenossen in einem Stall. Dieser ist zwar mit 2,3 Quadratmetern größer, bietet aber trotzdem nicht ausreichend Raum um den Schlaf-, Fress- und Kotplatz zu trennen. Die Annahme, dass durch Bio-Artikel immer auch eine Verbesserung der Lebensqualität von Tieren einhergeht, ist deshalb falsch.
Trotz dieser Tatsache kaufen die Deutschen mehr Bioartikel, als je zuvor. 6,6 Milliarden Euro gaben sie im Jahr 2011 für biologisch angebaute Lebensmittel aus. Das wirkt sich auch auf die Agrarindustrie aus, die den Anteil des Ökolandbaus auf mehr als sechs Prozent steigerte. Laut dem Ökobarometer 2012, das im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz erstellt wurde, setzen die deutschen Konsumenten vor allem aufgrund der artgerechten Tierhaltung und der Unterstützung von regionalen Betrieben auf Bioprodukte.
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