Entscheidend dabei ist, ob die ausgewählte Musik von ihrer Geschwindigkeit zum Lauftempo passt. Die Musikgeschwindigkeit wird in bpm (beats per minute) also Taktschlägen pro Minute angegeben. Dabei sollte ein Schlag jeweils einem Laufschritt entsprechen.
Zu schnelle Musik kann zu Überanstrengung führen, während zu langsame Lieder der Motivation eher abträglich sind. Je nach individuellem Tempo eignen sich daher schnelle Popmusik ebenso wie moderater House oder Electro, bei einer Geschwindigkeit um die 120-130 bpm. Weiterhin ist ein gleichmäßiger 4/4 Takt besser geeignet als ein unregelmäßiger 3/4 Takt. Wichtig ist auch, dass die ausgewählte Musik vertraut und nicht schwermütig ist. Denn melodiöse und positive Lieder mit vielen freundlichen Dur-Akkorden steigern gerade bei Laufanfängern die Motivation.
Einen weiteren Faktor stellt die Reihenfolge der ausgewählten Titel dar. Ebenso wie das Tempo während eines Laufs variiert, sollte auch die Musik sowohl aus etwas langsameren als auch aus antreibenden Liedern zusammengesetzt sein. Eine immer gleiche Musikgeschwindigkeit entspricht nicht dem natürlichen Laufverhalten, bei welchem ruhige, regenerative Phasen und Abschnitte starker körperlicher Belastung wechseln. Wer seinen eigenen Laufstil kennt, sollte also auch seine Playlist entsprechen anpassen.
Auch wenn Musik besonders bei Gelegenheitsläufern ein beliebter Taktgeber und eine Motivationshilfe ist, verzichten viele leistungsorientierten Läufer auf den MP3-Player. Die Musik kann nämlich auch zu einer unbewussten Überforderung des Läufers führen, da sie von der eigenen Körperwahrnehmung ablenken und den inneren Rhythmus beeinflussen kann.
Zudem erschafft die Natur ihre eigene Geräuschkulisse. Ob Vogelgesang, Blätterrauschen und natürlich der Pulsschlag, die eigene Atmung oder das rhythmische Auftreffen der Laufschuhe auf dem Boden: Ohne Ablenkung durch Musik werden Umweltgeräusche und eigene Körpersignale besser wahrgenommen, unter Umständen entsteht ein ganz neues Laufgefühl. Deswegen lohnt es sich durchaus, gerade auf Strecken in der Natur den MP3-Player auch einmal zu Hause zu lassen.
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