Die meisten Menschen nutzen Sonnencremes, um dem Sonnenbrand vorzubeugen. Noch mehr Schutz bietet die passende Bekleidung: ein dicht gewebtes Oberteil, Kopfschutz, Sonnenbrille, halblange Hosen und Schuhe, die den Fußrücken bedecken. Wer sich aber zu lange der Sonne aussetzt oder sich sogar während der Mittagsstunden direkter Sonneneinstrahlung aussetzt, kann jedoch trotz dieser Vorsichtsmaßnahmen einen Sonnenbrand bekommen.
Problematisch daran ist, dass die Beschwerden erst fünf bis sechs Stunden später einsetzen. Am Abend oder in der Nacht beginnt die Haut sich zu röten und schmerzt. Je nach Ausprägung der Verbrennungen unterscheiden Dermatologen zwischen Sonnenbrand Stufe eins mit leichter Hautrötung und Stufe zwei mit zusätzlicher Bläschenbildung. Wirft der Sonnenbrand Blasen, sollte umgehend ein Arzt konsultiert werden. In leichteren Fällen können diese Tricks für Abhilfe sorgen.
1. Duschen: Bei leichtem und mäßigem Sonnenbrand ohne Blasenbildung sorgen kühle Duschen für eine Beruhigung der Haut. Das kalte Wasser entzieht der Haut übermäßige Hitze und die Schmerzen lassen nach.
2. Viel trinken: Der Körper braucht viel Flüssigkeit von innen, um die Regenerations-prozesse nach einem Sonnenbrand am Laufen zu halten. Denn auch der Kreislauf wird bei einem Sonnenbrand beeinträchtigt. Wasser und Fruchtschorlen sind hier das Getränk der Wahl.
3. Umschläge: Manche begehen den Fehler, einen Coolpack aus der Tiefkühltruhe auf den Sonnenbrand zu legen. Dadurch kann aus dem Sonnenbrand aber schnell eine Erfrierung werden. Besser ist es, Umschläge aus einem im kalten Wasser getränkten Leinentuch auf die betroffene Stelle zu legen.
4. Milchprodukte: Einen ähnlich ausgeprägten Kühleffekt haben Milchprodukte, wie Quark oder Joghurt. Zu beachten ist jedoch: Wer diese aus dem Kühlschrank auf die entzündete Haut gibt, erreicht zwar Kühlung und Entspannung, aber keine therapeutische Lösung. Die Milchsäurebakterien und Eiweiße können außerdem zu Infektionen in der sowieso angegriffenen Haut führen.
5. Kortisonsalbe: „Am besten hilft eine kortisonhaltige Lotion“, erklärt Dermatologie-Professor Eckhard Breitbart in der Apotheken Umschau. Er empfiehlt ein hochdosiertes Produkt der Klasse drei oder vier. Eine schwächere, nicht verschreibungspflichtige Variante bekommt man rezeptfrei in der Apotheke.
6. Entzündungshemmende Medikamente: Die Einnahme von Substanzen wie Ibuprofen oder Acetylsalicylsäure (ASS) kann schon bei ersten Anzeichen den Schmerz lindern und schlimmere Hautschäden vermeiden. Diese bremsen die Botenstoffe, die die Entzündung auslösen. Allerdings hilft diese Therapie nur bei den allerersten Symptomen.
7. Geheimtipps: Frisch aufgeschnittene Tomaten, Essig, Gurken, Aloe Vera-Lotionen, Haferflocken, Kakaobutter, Kamillentee oder Speisenatron werden mancherorts als Wundermittel vorgestellt, die die Verbrennung von außen eindämmen können. All diese Hausmittelchen ersetzen aber in schlimmen Fällen keinesfalls die ärztliche Behandlung.
Allgemein gilt es, den persönlichen Umgang mit der Sonneneinstrahlung verantwortungsvoll zu gestalten. Jeder besitzt sein eigenes Sonnenkonto, das keinesfalls überzogen werden sollte. „UV-Strahlung ist ein Karzinogen, also ein Krebserzeuger, erster Klasse“, warnt Professor Breitbart. Wer also allzu oft auf eine dieser Erste Hilfe-Tipps zurückgreifen muss, macht grundsätzlich etwas falsch und setzt die eigene Gesundheit aufs Spiel.
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