Gesund fasten: Zeit für den Körper, sich zu erholen

40 Tage Verzicht

Von Aschermittwoch bis Ostern soll beim Fasten der Verzicht geübt werden. So handhaben es zumindest gläubige Christen, um Körper und Seele zu reinigen. Für Nichtgläubige beträgt der optimale Zeitraum jedoch nur fünf bis sieben Tage. Lediglich das therapeutische Fasten kann bis zu drei Wochen dauern, sollte aber unter ärztlicher Aufsicht statt finden.

Zu Beginn einer jeden Fastenkur steht die Darmentleerung. Sie gehört zur Umstellung des Körpers und signalisiert dem Organismus, dass auf Ernährung von innen umgeschaltet werden muss. Dabei helfen Salze, Zitrone und Sauerkrautsaft.

Fasten, um abzunehmen?

Fasten ist nur bedingt sinnvoll, um abzunehmen. Die Gewichtsabnahme ist zwar ein Effekt der Entschlackung, aber nicht das primäre Ziel. Nach dem Ende der Verzichtszeit essen viele normal weiter wie zuvor. Dabei muss unbedingt auf den Jojo-Effekt geachtet werden. Die Fastenzeit lohnt sich zum Abnehmen nur, wenn sie den Anschub für eine generelle Ernährungsumstellung gibt. Mit Fasten, das keinen religiösen Zwecken dient, wird vor allem medizinisch vorbeugend auf den Körper Einfluss genommen. Fasten wirkt reinigend und unterbricht ungesunde Ernährungsgewohnheiten. So kann sich der Stoffwechsel, einige Hormone und der Verdauungstrakt erholen.

Gefahren beim Fasten

Vor allem bei Menschen mit Untergewicht und Essstörungen ist eine Fastenzeit bedenklich. Auch Schilddrüsen-, Leber- und Nierenerkrankungen sprechen gegen die Entschlackungskur oder sollten nur in Absprache mit dem Arzt durchgeführt werden. Bei einer Nulldiät, bei der nur Wasser getrunken wird, kommt es außerdem zu Eiweiß- und Muskelabbau. Eine Energiezufuhr von bis zu 500 Kilokalorien pro Tag sollte gewährleistet sein. Außerdem sollte das Fasten abgebrochen werden, sobald der Blutdruck anhaltend zu niedrig ist, starke Magenbeschwerden oder Herzrhythmusstörungen auftreten.

Sinnvolles Fasten

Fasten kann in verschiedene Formen unterteilt werden. Bewährt hat sich vor allem das Saftfasten nach der Methode von Buchinger. Neben Wasser und Tee dürfen auch Obst- und Gemüsesäfte konsumiert werden. „Ebenfalls gute Erfahrungen bestehen mit dem Molkefasten und dem Schleimfasten“, sagt Andreas Michalsen, Arzt für Naturheilkunde, im Interview mit Spiegel online.

Eine andere Variante ist, während dieser Zeit auf Fleisch oder Schokolade zu verzichten. In welcher Form gefastet wird, ist jedem selbst überlassen. Nur auf Genussgifte, wie Alkohol, Koffein und Nikotin sollte verzichtet werden. Wichtig ist außerdem ausreichende Bewegung. Entspannungsverfahren, wie autogenes Training oder Yoga, ergänzen die positive Wirkung.