Wenn Sportlern beim Training schnell die Luft ausgeht, wird mangelnde Ausdauer meist schnell als Grund identifiziert. Was hilft dagegen? Natürlich verstärktes Ausdauertraining. Wenn sich die Kondition dann aber mitunter eher noch verschlechtert, kommen erste Bedenken auf. Steckt ein medizinisches Problem dahinter? Das lässt sich nicht ausschließen und sollte abgeklärt werden. Manchmal ist die Lösung des Rätsels aber schlicht und einfach ein Vitaminmangel. Und zwar ein Mangel am Vitamin B12, das gerade beim Sport eine wichtige Rolle spielt.
Das Vitamin B12 ist an zahlreichen Stoffwechselvorgängen beteiligt und enorm wichtig für den menschlichen Organismus. Wer intensiv Sport treibt, hat einen erhöhten Bedarf an B12 und bekommt auch einen Mangel besonders schnell zu spüren. Denn das Vitamin B12 ist unter anderem an der Bildung roter Blutkörperchen beteiligt. Sie transportieren Sauerstoff zu Muskeln und Organen. Fehlt es an B12, kann die Bildung der roten Blutkörperchen gestört sein und es kann sogar zu Blutarmut kommen. Wer betroffen ist, kommt schnell aus der Puste, fühlt sich erschöpft und bekommt rasch Herzklopfen. Insbesondere bei sportlichen Aktivitäten macht sich der mangelhafte Sauerstofftransport deutlich bemerkbar.
Sportmediziner legen deshalb bei entsprechenden Problemen das Augenmerk schnell auf einen möglichen Vitamin B12 Mangel. Sicher nachweisen, lässt sich ein B12 Mangel durch eine Blutuntersuchung beim Arzt.
Die Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt für gesunde Jugendliche und Erwachsene eine tägliche Zufuhr von 1,5 – 3,0 µg Vitamin B12 pro Tag an. Schwangere, Stillende und Sportler haben einen erhöhten Bedarf und benötigen etwa 3,5 – 4 µg pro Tag.
Normalerweise lässt sich der Bedarf gut über eine ausgewogene Ernährung decken. Es gibt allerdings Faktoren, die die Versorgung mit dem Vitamin erschweren können.
Da Vitamin B12 ausschließlich in tierischen Lebensmitteln vorkommt, kann beispielsweise eine vegane oder vegetarische Ernährung den Mangel begünstigen. Auch Stress kann ein Faktor sein. B12 wird für die Bildung von Stresshormonen benötigt und in Belastungssituationen entsprechend schneller verbraucht. Störungen im Verdauungssystem können ebenfalls zu Problemen führen, da das Vitamin B12 vornehmlich über den Dünndarm aufgenommen wird. Hier kann es auch zu Wechselwirkungen kommen, da die Verdauung und das seelische Gleichgewicht eng zusammenspielen.
Bestimmte Medikamente (beispielsweise Säureblocker) können ebenfalls die Aufnahme von Vitamin B12 hemmen und so einen Mangel zufolge haben.
Eine mangelhafte B12 Zufuhr macht sich häufig erst spät bemerkbar, da der Körper das Vitamin speichern kann. Bestehende Reserven sind manchmal erst nach 3-4 Jahren aufgebraucht. Auch wer noch keine Mangelerscheinungen hat, sollte also auf eine ausreichende Versorgung mit dem Vitamin achten.
Wer den Verdacht hat, bereits unter einem Mangel an Vitamin B12 zu leiden, sollte das medizinisch abklären lassen. Denn auf Dauer leidet nicht nur die Leistungsfähigkeit beim Sport unter dem Mangel, sondern der gesamte Organismus und auch das seelische Wohlbefinden kann beeinträchtigt sein.
Sofern keine ernsthafte Resorptionsstörung vorliegt, lässt sich der mögliche Mangel relativ leicht ausgleichen. Das geht über eine vermehrte Ernährung mit Nahrungsmitteln, die Vitamin B12 enthalten. Aber auch entsprechende Nahrungsergänzungsmittel können eine Option sein. Das gilt vor allem bei einem ausgeprägten Mangel oder wenn die eigene Ernährungsweise den Bedarf sonst nicht decken kann.
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