Wirkungsweise der Schüßler-Salze
Da viele Mineralsalze in besonders konzentrierter Form nicht in jede einzelne Zelle durchdringen können, entwickelte Wilhelm Heinrich Schüßler im 19. Jahrhundert die Idee der Verdünnung dieser Mineralstoffe. In verdünnter Form können sie nun jede Zelle aufbauen und verbessern. Beispielsweise lindert das Natrium Phosphoricum den Heißhunger nach Süßigkeiten und fettiger Nahrung und hilft gleichzeitig Übersäuerungen und erhöhte Bluttfettwerte abzubauen. Außerdem stärkt es die Lust auf Bewegung und den Durst auf zuckerlose Getränke.
Ablauf der Abnehmkur
Die Schüßler-Salze bestehen aus zwölf Basissalzen, welche unterschiedliche Wirkungsweisen aufweisen. Drei der Salze bilden die Basis der Diät:
- Nr. 4. Kalium Chloratum (Salz für Schleimhäute)
- Nr. 9. Natrium Phosphoricum (Salz für Stoffwechsel)
- Nr. 10. Natrium Sulfuricum (Salz für Entschlackung)
Diese Salze werden im Rahmen der Kur in Form von Tabletten eingenommen. Dabei gibt es zwei gängige Einnahmemöglichkeiten: das Lutschen der Mineralstofftabletten und das Auflösen der Mineralstofftabletten in Wasser. Anfangs wird die Einnahme von drei bis sechs Tabletten empfohlen. Im späterem Verlauf der Kur ist eine Reduzierung der Dosis ratsam.
Des Weiteren spielt das Trinken nach der Einnahme eine bedeutende Rolle, um dem Körper mit genügend Wasser zu versorgen und gleichzeitig Giftstoffe auszuscheiden. Zusätzlich stärkt die Einnahme der Schüßler-Salbe Haut und Bindegewebe.
Vorteile von Schüßler-Salzen
Die Anwendungsdauer der Intensivkur beträgt drei bis sechs Wochen und kann je nach Bedarf auch über mehrere Monate eingenommen werden. Die Salze sind in jeder handelsüblichen Apotheke rezeptfrei und im Vergleich zu anderen Diätpräparaten preiswert zu erwerben. Außerdem ist die Einnahme der Schüßler-Salze absolut unbedenktlich.
Berechtigte Kritik?
Trotz der großen Beliebtheit dieser Art von homöopathischen Naturheilkundemittel, bleiben Zweifel bestehen. Denn für die Wirkunsamkeit der zwölf Mineralsalze gibt es keinen wissenschaftlichen Nachweis. Aufgrund der sehr hohen Verdünnung kann in den Mineralsalzen kein Ursprungsstoff mehr festgestellt werden.
- Die Zeitschrift Ökö-Test aus dem Jahr 2009 hat insgesamt 69 Schüßler-Salze von drei Anbietern in der Apotheke gekauft, im Labor ausgewertet und auf Schwermetalle untersuchen lassen. Das Ergebnis war ernüchternd. Die Behandlung mit Schüßler-Salzen schadet nicht und ein Nachweis von Schwermetallen war auch negativ, allerdings wurde die Wirksamkeit mit dem Placeboeffekt begründet.
- Auch Stiftung Warentest hält die Therapie mit Schüßler-Salzen für unwirksam und ohne heilende Relevanz.
Fazit – Die 150 Jahre alte Debatte geht weiter
Nach wie vor herrscht Uneinigkeit, ob Schüßler-Salze einen tatsächlichen Genesungscharakter aufweisen oder nicht. Im Bereich des Abnehmens bleibt der Erfolg bei Einnahme der Mineralsalze ebenfall ungewiss und kann nicht wissenschaftlich bewiesen werden. Da das Einnehmen der homöopathischen Tabletten jedoch keinerlei Schäden verursacht, kann man es auf einen Abnehmversuch ankommen lassen.