Ohrmuschel-Akupunktur stillt Hunger

In Deutschland gibt es immer mehr adipöse Menschen. Eine repräsentative Studie besagt, dass über 50 Prozent der Deutschen fettleibig sind – Tendenz steigend. Der Wunsch nach einem gesunden und fitteren Leben treibt viele Betroffene an, ihre Ernährung umzustellen und mehr Sport zu treiben. Unzählige Sporttrends sowie Spezialdiäten versprechen zwar einen Traumkörper, aber die Realität sieht anders aus. Oft hilft nur eine schmerzhafte Magenverkleinerung weiter. Dass alternative Verfahren helfen können, zeigen die Ergebnisse einer südkoreanischen Untersuchung.

Akupunktur kann das Hungergefühl stoppen. (bilderstoeckchen - Fotolia)
Akupunktur kann das Hungergefühl stoppen. (bilderstoeckchen – Fotolia)

Neueste Erkenntnisse einer Studie der Kyung Hee University in Seoul besagen, dass Akupunktur beim Abnehmen helfen kann. Dafür müssten nur bestimmte Regionen in der Ohrmuschel mit den Akupunkturnadeln stimuliert werden. Diese Punkte regulieren das Hungerempfinden. Die südkoreanischen Forscher untersuchten Frauen und Männer mit einem BMI-Wert von über 23. Über acht Wochen lang erhielten die Probanden eine Akupunkturbehandlung an den Ohrmuscheln.

Studienergebnisse

Die eindrucksvollen Resultate machen Hoffnung für die Bekämpfung von krankhaftem Übergewicht: Nach der Testphase reduzierte sich der Body-Mass-Index bei denen mit der „Ohrmuschel-Therapie“, im Gegensatz zu den nicht behandelten Teilnehmern, um sechs Prozent. Diese neuartige Variante könnte in Zukunft vielen adipösen Menschen helfen, ihr Gewicht mit wenigen Piksern zu reduzieren. In Verbindung mit Fitness sowie einer gesunden, ausgewogenen Ernährung werden schmerzhafte Abnehmverfahren bald der Vergangenheit angehören.

Folgen des Übergewichts

Wer an Übergewicht leidet, schadet seinem Organismus in den meisten Fällen langfristig. Viele Zivilisationskrankheiten gehen auf Fettleibigkeit zurück. Denn vermehrte Fetteinlagerungen im Bauchbereich stehen in Verdacht Krebs oder Bandscheibenvorfälle auszulösen. Auch Diabetes mellitus Typ II rührt von zu viel Gewicht. Denn das in Zucker umgewandelte Fett führt zu einem erhöhten Blutzuckerspiegel, der eine dauerhafte Auswirkung auf die Insulinproduktion hat. Die Saccharide führen zu einer Veränderung der Zellstruktur, was bedeutet, dass das Insulin den süßen Energielieferanten nicht mehr in die Zellen transportiert.

Akupunktur: Alternative Medizin

Die aus der traditionellen chinesischen Medizin bekannte Therapieform arbeitet mit der Stimulation bestimmter Punkte, die in den Meridianen liegen. Durch sie fließt die Lebensenergie, welche Einfluss auf jede Körperfunktion nimmt. Bei einem Ungleichgewicht sollen die Nadeln helfen das Qi auszubalancieren. Neben Nadeln gibt es die Akupressur, die mit Druck arbeitet und die Moxibustion. Dabei kommt Wärme, zum Beispiel in Form von Pflastern oder Moxazigarren, zum Einsatz. Zur Therapie verwenden einige Ärzte neuerdings Laser. Repräsentative Studien bestätigen, Heilungserfolge mit Akupunktur, vor allem bei Rückenbeschwerden, Gelenkarthrose oder Migräne.