Qualität vor Qualität

Viele Figurbewusste halten sich längst an diesen Grundsatz, der in Bezug auf das Thema Gewichtsverlust nun genauer unter die Lupe genommen wurde. Dazu wurden drei gängige Diättypen miteinander verglichen: Eine Low-Fat-Diät, eine Low-Carb-Diät sowie eine Ernährungsweise, bei der der glykämische Index, der den Insulinspiegel und damit das Heißhungergefühl kontrolliert, im Mittelpunkt steht. Besonderes Augenmerk der Studie mit jungen Erwachsenen am Children’s Hospital in Boston lag auf dem langfristigen Abnehmerfolg der Diäten.

Auf der Waage
Nicht nur Menge der zugeführten Kalorien spielt eine Rolle.(Bild: aboutpixel.de/marshi)

Ausgangspunkt der Untersuchung war die Auswertung umfassender Daten der National Health and Nutrition Examination Survey in den USA, die ergab, dass nur einer von sechs übergewichtigen bzw. adipösen Erwachsenen es schafft, einen Gewichtsverlust von mindestens zehn Prozent ein Jahr lang zu halten.

Eine Erklärungsansatz für dieses Phänomen ist der gedrosselte Energieumsatz und das steigende Hungergefühl der Probanden. Das Forscherteam in Boston setzte sich erstmals mit dem Zusammenhang zwischen Energieverbrauch und dem Halten eines durch Diät reduzierten Gewichts auseinander.

Drei Diäten mit unterschiedlichen Erfolgsaussichten

Bei der zwischen 2006 und 2010 durchgeführten Studie wurden 21 junge Erwachsene, die erfolgreich zehn bis 15 Prozent ihres Körpergewichts abgenommen hatten, regelmäßig hinsichtlich ihres Grundumsatzes und totalen Kalorienverbrauchs untersucht. Die drei unterschiedlichen Diäten wurden bei den Probanden alle vier Wochen nach Zufallsprinzip gewechselt.

Kalorien-Zusammensetzungen und glykämischer Indices der Diäten auf einen Blick:

  • Low-Fat-Diät: 60 Prozent aus Kohlenhydraten, 20 Prozent aus Fett, 20 Prozent aus Proteinen, hoher glykämischer Index
  • Low-Carb-Diät: 10 Prozent aus Kohlenhydraten, 60 Prozent aus Fett, 30 Prozent aus Proteinen, niedriger glykämischer Index
  • Glyx-Diät: 40 Prozent aus Kohlenhydraten, 40 Prozent aus Fett, 20 Prozent aus Proteinen, moderater glykämischer Index

Der Grundumsatz, das heißt der Kalorienverbrauch im Ruhezustand, sank im Vergleich zum Niveau vor dem Gewichtsverlust am stärksten bei der Low-Fat-Diät, gefolgt von der Glyx-und Low-Carb-Diät. In der gleichen Rangfolge entwickelte sich auch der gesamte Kalorienverbrauch, wobei die Unterschiede hier noch deutlicher ausfielen.

Aufschlussreiche Ergebnisse

„Die Resultate der Studie fechten die Vorstellung, dass eine Kalorie eine Kalorie sei, aus metabolischer Perspektive an“, erklären die Forscher. „Der Kalorienverbrauch insgesamt unterschied sich um nahezu 300 Kilokalorien zwischen diesen beiden Diäten [Low Carb und Low Fat], ein Effekt, der mit der Menge an Energie korrespondiert, die typischerweise innerhalb einer Stunde bei moderater körperlicher Aktivität verbraucht wird.“

Wer nicht nur abnehmen, sondern sein Gewicht auch halten will, liegt mit den derzeit sehr angesagten Low-Carb-Diäten also völlig richtig, da sie langfristig den günstigsten Effekt auf den Kalorienverbrauch haben.