Aufräumen mit dem Klischee
Wer Bootcamp hört, denkt zumeist an Umerziehungslager. Die aus Amerika stammende Idee, schwer Erziehbare Straftäter in Lager zu schicken, in denen Belastungen und harte Arbeit zu Einsicht verleiten, hat sich unter diesem Begriff in den Köpfen vieler festgesetzt. Eigentlich ist ein Bootcamp jedoch ein Ausbildungslager für Rekruten und hohe Belastungen durch Sport sind tatsächlich an der Tagesordnung – allerdings nicht bis zur Erschöpfung.
Was sich dagegen in den letzten Jahren als Fitnesstrend manifestiert, hat mit den Umständen einer Rekrutenschule nichts gemein. Weder Brüllen noch Schläge drohen den Teilnehmern. Vielmehr wird auf das Rundumkonzept eines Bootcamps Wert gelegt. Der gesamte Körper wird trainiert; an der frischen Luft, in einer Gruppe und teilweise ausschließlich mithilfe natürlicher Hindernisse.
Ein ganzes Wochenende oder nur nach der Arbeit
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, in einem Bootcamp zu trainieren. Eine Option ist, Lager und Trainingsstätten wie Fitnessstudios zu nutzen. In Gruppen finden sich Interessierte zusammen und mühen sich unter der Leitung eines professionellen Trainers ab. Inhaltlich steht oft der ganze Körper im Mittelpunkt, daher ist die Bezeichnung Abmühen treffend. In verschiedenen Schwierigkeitsstufen, als Programm für Anfänger bis hin zu Konditions-Profis wird für jeden die nötige Anforderung angeboten.
Eine andere Möglichkeit bieten echte Lager. Hier können sich auch Firmen oder Interessengemeinschaften zusammenschließen und in den dafür vorgesehenen Stätten wohnen. Tägliches Training bis an den Rand der eigenen Leistung befreit den Kopf, stärkt die Gruppendynamik – und verbessert vor allem die Fitness der Teilnehmer.
Motivation und Anfeuern
Die Übungen variieren von Fitnessklassikern wie Liegestützen und Klimmzügen bis hin zu speziellen Methoden, die ungeahnte Muskeln ansprechen. Der Schweregrad und die Wiederholung einer einzelnen Übung ist dabei nicht entscheidend. Die Masse und Abfolge führt wesentlich effektiver zum Erfolg.
Wer schon einmal zwei Minuten Hampelmann nach hundert Treppenstufen und Bankspringen vollzogen hat, weiß, wie sehr die Muskulatur brennen kann. Das Besondere ist, dass man jederzeit auf die Unterstützung der Gruppe und der Trainer zählen kann. Motivation und Anfeuern erwecken so oftmals ungeahnte Kräfte.