Mangelnde Motivation

Die richtige Motivation ist oft besser als ein allzu ausgefeilter Trainingsplan. Leider ist es um die Wirklichkeit oft umgekehrt bestellt. Strecken werden geplant, zu verbrennende Kalorien berechnet und ein Plan zum Stretching danach gefasst. Doch begonnen wird mit dem Training doch nicht, weil die Motivation bockt.

Damit ist allerdings keiner allein. Ziele zu erreichen scheitert selten am falschen Weg, sondern weil überhaupt keiner genommen wird. Wer schon mit einer Sportart aufgewachsen ist, kennt das Problem nicht. Die Person weiß, wie sehr das Wohlbefinden gesteigert wird, dass Auspowern gut tut oder der Sport einfach Spaß macht. Jemand der dagegen mit dreißig anfangen will, etwas für seine Figur zu machen, scheitert oft kläglich.

Start Motivation
Den Start zu schaffen, ist manchmal wichtiger als das perfekte Ziel (Bild: lassedesignen – Fotolia.com)

Das Marshmallow-Experiment

Der Persönlichkeits-psychologe Walter Mischel hat in seinem bekannten Marshmallow-Experiment aufgezeigt, wie schwer es schon für Kinder ist, sich für etwas zu motivieren. In dem Versuch wurden Kindern Süßigkeiten wie Marshmallows gezeigt. Von diesen würde das Kind eines bekommen, wenn es an einer Glocke klingelte. Wenn es aber für etwa 15 bis 20 Minuten von allein verzichtete, bekäme es gleich zwei Süßigkeiten. Im Ergebnis konnte sich nur ein Drittel der Kinder beherrschen und die Zeit abwarteten.

Ähnlich ergeht es auch Menschen, die sich für etwas motivieren wollen, aber merken, dass die Hürde doch sehr groß ist. Es wird nur auf die Anstrengung geschaut, auf diese 30 Minuten Laufen. Dass man sich durch regelmäßigen Sport besser fühlt, sehen Sport-Anfänger jedoch kaum.

Die richtigen Hilfen

Die richtige Motivation kann daher Gold wert sein. Am wichtigsten ist es, die möglichen Stolpersteine schon vorher zu erledigen. Kein „Wenn…, dann kann ich das nicht durchziehen!“ darf bestehen bleiben. So etwas wie ein zu hoher Einstieg ist selten wahr, sondern nur Selbsttäuschung. Und falls man doch zu erschöpft ist, merkt man das schließlich erst nach dem Lauf und nicht schon beim Grübeln vorher.

Darüber hinaus sollte man sich die nötigen Motvationshilfen suchen. Für die meisten ist das die Musik beim Laufen oder die Freude auf die Dusche danach. Auch die richtige Belohnung nach erledigtem Training – auch auf lange Sicht – kann deutlich unterstützen. Wenn man zwei Kilos geschafft hat, sollte man das vor dem Spiegel begutachten und sich selbst dafür loben.

Studien beweisen, dass Eigenlob tatsächlich den Erfolg steigert. Wenn man also eine bestimmte Strecke unter der eigenen Bestzeit geschafft oder einen anderen Jogger überholt hat, sollte man sich dafür auch auf die Schulter klopfen. Natürlich muss der Sportsgeist im Vordergrund bleiben. Andere suchen sich gleich einen Trainingspartner. Sport in der Gruppe oder zumindest zu zweit spornt an und die Hürde abzusagen ist deutlich höher.