Wann Sport zum Mord wird

Regelmäßiger Sport stärkt das Immunsystem sowie Herz und Kreislauf, steigert das psychische Wohlbefinden, baut Stress ab und schüttet Glückshormone aus. Doch Sport kann auch genau das Gegenteil bewirken. Statt der positiven Trainingseffekte können Schäden an Knochen und Organen oder sogar der Tod die Folge sein.

Sportverletzung
Sowohl durch zu viel Sport als auch durch falsche Trainingsmethoden riskiert man schnell Verletzungen.

Wer trotz einer Grippe oder anderer Entzündungskrankheiten sein Training absolviert, riskiert, dass sich die Infektion auf das Herz legt. Dies kann wiederum zu einer Herzschwäche und schließlich zu einem plötzlichen Herztod führen. Auch wer mit bereits vorhandenen Verletzungen wie Bänderrissen oder Zerrungen rücksichtslos weiter Sport macht, riskiert bleibende körperliche Schäden.

Falsche Techniken und Überbelastung

Schädlich ist grundsätzlich, die jeweilige Sportart nicht richtig auszuüben. Die Folgen reichen von leichten Verletzungen bis hin zu chronischen Störungen im Bewegungsapparat. Kritisch wird es besonders dann, wenn die Fehlbelastungen über einen längeren Zeitraum bestehen. So führt eine konstant überrissene Rückhand beim Tennis nach und nach zum Tennisarm. Auch folgende Bewegungs- bzw. Haltungsfehler schaden dem Körper:

  • X-Beine beim Skirennen
  • mit starrer Brustwirbelsäule golfen
  • beim Laufen die Füße falsch Abrollen
  • einen Marathon mit gestauchtem Nacken laufen
  • den Kopf beim Brustschwimmen krampfhaft über das Wasser halten

Besonders Sport-Anfänger neigen dazu, ihre Belastungsgrenze zu überschätzen und sich so zu überfordern und Verletzungen zu provozieren. Doch selbst erfahrene Sportler mit ausgeprägtem Körpergefühl neigen hin und wieder dazu, sich mehr zuzumuten, als ihr Körper leisten kann. Pausenloses Training am Limit führt allerdings zum Übertrainingsyndrom. Dieses sportliche Burnout zeigt sich in folgenden Symptomen:

  • Erschöpfung
  • Muskelschmerzen
  • Herzrhythmusstörungen
  • Knochenhautentzündung
  • verminderte Leistungsfähigkeit
  • Schwächung des Immunsystems
  • Verschleiß von Gelenken, Knochen, Bändern und Sehnen

So beugt man Verletzungen und chronischen Schäden vor

Trotz dieser Gefahren sollte man aber nicht völlig auf regelmäßigen Sport und dessen positive Wirkung verzichten. Generell empfiehlt es sich, eine Sportart auszuwählen, die auch tatsächlich Spaß macht. Wer nur unter Zwang zum Schwimmen oder Tennis geht, weil zum Beispiel andere dieses Training für wichtig halten, wird dabei im seltensten Fall Glückshormone produzieren.

Beratung im Fitnessstudio
Anfänger sollten Grundtechniken des Sports von erfahrenen Trainern lernen. (Bild: Robert Kneschke – Fotolia)

Unverzichtbar für ein sicheres Training ist außerdem das Wissen über die richtigen Techniken der betriebenen Sportart. Während sich Anfänger diese Grundregeln generell von einem Trainer erklären lassen sollten, empfiehlt es sich auch für erfahrene Sportler die eigenen Trainingsmethoden regelmäßig kritisch zu überprüfen. Zu beachten ist dabei Folgendes:

  • die richtige Körperhaltung
  • exakt ausgeführte Bewegungsabläufe
  • korrekte Grundtechniken

Anschließend sollte man während des Sporttreibens stets auf den eigenen Körper hören. Sowohl regelmäßige Pausen bei Erschöpfung, als auch Phasen der Regeneration – zum Beispiel durch Massagen nach dem Sport – sind für ein effektives Training essenziell. Bei massiven Beschwerden nach dem Sport (Schmerzen in der Brust, Schwindelgefühle oder starke Atemnot) sollte außerdem immer ein Arzt konsultiert werden, um Lungen- oder Herzprobleme frühzeitig zu behandeln.