Spektakuläre Aussichten auf über 55.000 Kilometern

Nach dem Trend zum Trailrunning über Stock und Stein folgt nun ein neuer-alter Lauftrend auf dem Fuße. Eine Weltneuheit ist das Wandern natürlich nicht, doch immer mehr Outdoorfans lassen sich vom Charme des Weitwanderns überzeugen. Statt nur für ein paar Stunden gilt es beim Weitwandern meist mindestens zwei – je nach Kondition und Vorlieben sogar über 14 – Tage lang zu Fuß zahlreiche Kilometer zurückzulegen.

Trendsportart Weitwandern
Weitwandern zwischen Bergen, Wiesen und Wäldern hält nicht nur den Körper fit, sondern liegt auch noch voll im Trend.

Der besondere Reiz besteht beim Weitwandern darin, dass man trotz sportlicher Bewegung noch immer genügend Zeit hat, die Umgebung zu genießen, auch kleinste Einzelheiten der Natur wahrzunehmen und vor allem sich abseits des Alltagstrotts zu entspannen. Allein die elf verschiedenen und insgesamt 55.000 Kilometer langen Fernwanderwege Europas verzaubern mit der gesamten Palette spektakulärer Berg- und Naturwelten.

Wander-Trip sorgfältig planen

Im Gegensatz zum wesentlich kürzeren, ’normalen‘ Wandern fordert das Weitwandern nicht nur die persönliche Ausdauer, sondern auch das Organisationstalent während der Vorbereitung. Ist zum Beispiel bereits beim eintägigen Wandern festes Schuhwerk von Vorteil, wird es beim Weitwandern zur essenziellen Voraussetzung. Diese Dinge gehören je nach Anspruchsniveau der Tour ebenfalls zur notwendigen Ausrüstung:

  • GPS-Daten / Kartenmaterial des ausgewählten Gebietes
  • Ersatzschnürsenkel, Handy, Ausweis, Geld, Notfallnummern
  • wettergerechte Kleidung (Funktionsunterwäsche, Fleeceschicht, Wind-/Regenjacke im Zwiebelprinzip )
  • Sonnenschutz (Sonnenbrille, Mütze, Sonnencreme)
  • Erste-Hilfe-Set (Pflaster, Jod, Mullbinden, Heilsalbe, …)
  • ev. Wanderstöcke, Helm, Kletterausrüstung, Stirnlampe
  • ausreichend Flüssigkeit (Wasser/Schorle) und nährreicher Proviant, Taschenmesser

Typischer Fehler vermeiden

So professionell die Must-Have Gegenstände zum Weitwandern auch klingen, sollte man bei aller Bewegungsfreude nicht vergessen, dass Wandern kein Leistungssport im herkömmlichen Sinne ist. Viel wichtiger, als schweißgebadet zu schwere Routen zu erklimmen, ist die Freude am Wandern selbst und das Genießen der freien Natur. Wer sich selbst überschätzt, provoziert zudem nicht nur Verletzungen, sondern teilweise sogar lebensbedrohliche Abstürze.

Neben einem zu voll oder falsch gepackten Rucksack und zu wenig Pausen können auch Herz-Kreislauf-Probleme, Asthma oder Diabetes beim Weitwandern zum Verhängnis werden. Besonders bei älteren Menschen ist vor dem mehrtägigen Wandertripp ein Besuch beim Hausarzt empfehlenswert. Jüngere Wanderneulinge können dagegen mit mindestens einstündigem Radfahren oder Nordic Walking sowohl Kreislauf als auch Kondition auf den mehrtägigen Ausflug vorbereiten.