Um schnellere Ergebnisse zu erreichen greifen einige Betroffene auf Operationen, wie das Fettabsaugen, zurück. Doch können auch Magenoperationen zur Regulierung des Sättigungsgefühls eine Lösung sein um schneller ein Idealgewicht zu erreichen?

Magenoperation
Eine Magenoperation kann für adipöse Menschen ein letzter Weg zum Gewichtsverlust sein. (Bild: Sebastian Kaulitzki / shutterstock.com)

Magenband für einen künstlichen Vormagen

Das Magenband ist ein weiches Kunststoffband, welches um den oberen Teil des Magens gelegt wird und sorgt dafür, dass 
eine Art Vormagen gebildet wird. Da dieser Vormagen ein deutlich kleineres Fassungsvermögen als
 der gewöhnliche Magen aufweist, kann nur wenig Nahrung aufgenommen werden. Der Patient verliert allerdings nicht das Hungergefühl, obwohl sich das Sättigungsgefühl schneller zeigt.

Mit dem
 Magenband wird ein Gewichtsverlust von 0,5 Kilogramm wöchentlich möglich, sofern eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Bewegung hinzukommen. Innerhalb eines Jahres könnte ein Gewichtsverlust von 25 Kilogramm erreicht werden, wobei eine Reduktion des Ausgangsgewichts um 50% als erfolgreich gilt. Das Magenband wird von Ärzten jedoch nur bei Patienten, deren BMI über 35 liegt und bei denen bereits gesundheitliche Beschwerden auftreten, eingesetzt.

Aufgrund des Übergewichtes des Patienten besteht ein gewisses Risiko bei der Narkose. Nach dem Einsetzen des Magenbandes kann es vereinzelt zu Entzündungen kommen. Wenn der Patient vermehrt große Nahrungsstücke aufnimmt, so kann als Symptom Sodbrennen auftreten, was auf eine Vergrößerung des Vormagens hindeuten kann.

Der Magonballon füllt den Magen

Als Magenballon wird eine mit Luft, Kochsalzlösung oder Gas gefüllte Kapsel bezeichnet, welche in den Magen eingebracht wird. Eine Gewichtsreduktion wird in Kombination mit einer Ernährungsumstellung erzielt.

Eine Operation ist nicht unbedingt erforderlich, so dass der Magenballon ambulant eingesetzt werden kann. Dazu wird der leere Ballon, der an einem Schlauch fixiert ist, vom Patienten geschluckt und dann über den Schlauch vom Arzt befüllt. Danach wird der Schlauch entfernt.

Häufig wird der Magenballon im Rahmen einer Magenspiegelung (Gastroskopie) eingesetzt, bei der der Patient betäubt, aber nicht narkotisiert, wird. Der Ballon wird mit dem Gastroskop durch die Speiseröhre in den Magen verbracht, wo er mit einer Kochsalzlösung gefüllt wird.

Der Magen kann nun weniger Nahrung aufnehmen und signalisiert schneller ein Sättigungsgefühl. Um eine Gewichtsreduktion zu erreichen, muss allerdings auch eine Ernährungsumstellung erfolgen, die dann zu einer Gewichtsabnahme von 15 bis 30 Kilo in der 3 bis 6-monatigen Therapiezeit führen kann. Nach maximal 2 Jahren wird der Ballon entfernt.

Magenverkleinerung
 reduziert den Magen um 80%

Die Magenverkleinerung oder der Schlauchmagen stellt eine, unter Vollnarkose durchgeführte, minimal-invasive Operation dar. Es werden kleine Einschnitte in die Bauchdecke durchgeführt, durch 
die per Schlüssellochmethodik eine Bauchspiegelung durchgeführt wird. Bei dieser Operation werden
 zirka 80% des Magens entfernt.

Der zu einem Schlauch geformte Restmagen hat ein extrem geringes Fassungsvermögen von zirka 100 bis 150 ml. Entsprechend kann nur wenig Nahrung aufgenommen werden und es stellt sich schnell ein Sättigungsgefühl ein. Da die das Hormon Ghrelin produzierenden Magenteile entfernt werden, empfinden die Patienten kaum noch Hunger.

Auf kalorienhaltige, flüssige Nahrung sollten Patienten verzichten, um eine bis zu 70%-ige Gewichtsreduktion innerhalb von 2 Jahren erreichen zu können. Eine Magenverkleinerung wird lediglich bei Patienten mit gesundheitlichen Problemen und einem BMI von 35 bis 40 ermöglicht.

Magenbypass vermindert die Nährstoffaufnahme

Eine komplizierte Magenoperation stellt der Magenbypass dar. Hier geht es nicht allein um die Verkleinerung des Fassungsvermögens des Magens, sondern auch um eine Verminderung der Nährstoffaufnahme. Da es sich um einen operativen Eingriff handelt, ist auch hier ein Mindest-BMI von 35 Voraussetzung.

Der Magen, der auf ein Fassungsvermögen von zirka 20 ml verkleinert wird, wird mit
einer Dünndarmschlinge, dem sogenannten Bypass, verbunden. Patienten mit einem Magenbypass können nur extrem geringe Nahrungsmengen aufnehmen. Das Sättigungsgefühl tritt schnell ein. Die mit dem Bypass einhergehende Darmverkürzung sorgt für eine Verringerung der Kohlehydrat- und Fettaufnahme. Der Körper nimmt entsprechend weniger Nährstoffe aus der Nahrung auf.

Ein verändertes Ernährungsverhalten ist auch hier unumgänglich. Innerhalb von 2 Jahren können Patienten mit einer bis zu 70%-igen Gewichtsreduktion rechnen. Teilweise müssen wichtige Nährstoffe wie Vitamine, Eisen, Spurenelemente und Mineralstoffe als Nahrungsergänzung dem Körper zugeführt werden.

Therapie für adipöse Patienten statt Diät zum Abnehmen

Bis auf den Magenballon stehen die Magenoperationen lediglich Menschen zur Verfügung, die unter einem besonders hohem BMI von 35 oder 40 leiden. In diesem Gewichtsbereich wird bereits von Adipositas bzw. Fettleibigkeit gesprochen. Die Operationstechniken kommen zum Einsatz um Gesundheitsschäden zu verhindern oder zu minimieren.

Alle Techniken sind zudem auf eine Umstellung der Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten angewiesen um volle Erfolge zu erzielen. Ohne diese begleitenden Maßnahmen kann der Gewichtsverlust schnell nur 20% betragen, wie statistische Erhebungen zeigen.

Auch der Magenballon, der als begleitende Abnehm-Maßnahme eingesetzt wird, kann nicht als schnelle Hilfe zur Gewichtsreduktion angesehen werden. Er kann helfen schneller erste sichtbare Ergebnisse zu erzielen und so das Motivationsgefühl stärken um eine gesunde Lebensweise aufrecht zu erhalten. Doch wer nach der Entfernung in alte Muster zurückfällt, wird auch wieder an Gewicht zulegen.

Eine Magenoperation ist daher auf keinen Fall als eine Art radikale Diät zu verstehen. Diese Maßnahmen stellen Therapieverfahren dar, die zur Verbesserung der Gesundheit adipöser Menschen zum Einsatz kommen.

Quellen: apotheken-umschau.de, 121doc.ch, magenband-op.info