Hier erfährst du, ob Aminosäuren für den Muskelaufbau sinnvoll sind, welcher Stellenwert ihnen zugeordnet werden kann und was für Unterschiede es gibt. Auch Frauen sollten diesen Text lesen, denn es gibt einiges zu lernen.

Der Muskelaufbau kann ein kompliziertes Unterfangen sein. Im Internet und auch im Fitnessstudio wirken viele unterschiedliche Meinungen auf einen ein und die Vielzahl an Informationen sorgt schnell für eine Reizüberflutung. Viele Sportler besinnen sich aus diesem Grund auf die Basics.

Eine gute Ernährung und hartes Training.

Allerdings ist das bei weitem nicht die effektivste Möglichkeit Muskelaufbau zu betreiben. Das Thema Aminosäuren ist sehr prominent und vor allem Hobbysportler, die schnelle Resultate erzielen wollen, sollten sich mit ihm beschäftigen.

Was sind Aminosäuren?

Aminosäure zum Muskelaufbau - auch für Frauen wichtigDen Begriff Aminosäure hat jeder schon mal gehört und es ist auch klar, dass unsere Muskeln sie zum wachsen benötigen. Doch was genau ist eine Aminosäure und weshalb ist sie so wichtig für uns?

Aminosäuren sind Bausteine von Proteinen. Unser Körper benötigt sie, um Körpergewebe (so wie Muskeln) entstehen zu lassen. Die einfachste Aminosäure ist Glycin. Insgesamt sind etwa 250 unterschiedliche Aminosäuren bekannt.

Die meisten kann unser Körper selber herstellen. Es gibt jedoch acht Stück, die nur über unsere Nahrung in den Körper gelangen. Die haben die folgenden Namen:

  • Threonin
  • Lysin
  • Leucin
  • Valin
  • Isoleucin
  • Methionin
  • Tryptophan
  • Phenylalin

Aminosäuren Muskelaufbau: Diese Funktionen haben sie

Aminosäuren werden im Körper als Bausteine für viele Endprodukte verwendet. Beispielsweise für Adrenalin, Serotonin und Dopamin. Auch im Muskelaufbau spielen Aminosäuren eine wichtige Rolle.

Die meisten Aminosäuren werden in der Leber verstoffwechselt. Eine Spezialrolle nehmen hier verzweigtkettige Aminosäuren ein. Sie spielen in erster Linie dem Muskelaufbau in die Karten. Sie sind auch unter dem Namen BCAA bekannt. Die Abkürzung steht für „Branched-Chain Amino Acids“.

Konkret sind das die drei essentiellen Aminosäuren Leucin, Isoleucin und Valin.

In der Medizin werden verzweigtkettige Aminosäuren zur Bekämpfung von Muskelschwund eingesetzt. Sportler setzen auf die Aminosäuren im Muskelaufbau und beim Ausdauersport. Sie sollen das Muskelwachstum fördern und den Muskelabbau bremsen.

Wie nimmt man Aminosäuren für den Muskelaufbau ein?

Aminosäuren werden in Pulverform vertrieben. Das Pulver kann in Wasser aufgelöst und anschließend getrunken werden. Jedoch sei hier gesagt, dass ein Großteil der Wirkung durch die Magensäure zerstört wird. Zudem ist der Geschmack gewöhnungsbedürftig.

Sinnvoller ist es, das Pulver in Kapseln einzuschließen und diese zu schlucken. Deshalb setzen die meisten Hersteller auf Aminosäurekapseln.
Nachteilhaft ist jedoch, dass die eingenommene Menge so nicht mehr exakt gesteuert werden kann. Lediglich die Einnahme von mehr oder weniger Kapseln liegt in der Hand des Konsumenten.

Weiterführende Infos zu Aminosäuren:

https://www.vitamindoctor.com/naehrstoffe/aminosaeuren/

Wann sollte man Aminosäuren zum Muskelaufbau einnehmen?

Kraftsportler brauchen verzweigtkettige AminosäurenDer Bedarf an Aminosäuren des Körpers schwankt stark und es gibt Zeitpunkte, zu denen eine Einnahme sinnvoller ist als zu anderen Zeitpunkten.
Besonders beliebt ist es, direkt nach dem Sport Aminosäuren zum Muskelaufbau zu nehmen. Hier steht der Körper unter großer Anspannung, hat Verletzungen in den Muskeln und ist bestrebt diese zu reparieren. Ein guter Moment um ihn mit dem nötigen Werkzeug auszurüsten.

Auch vor dem Sport können sie eingenommen werden, da sie auf diesem Wege während der kommenden Strapazen zur Verfügung stehen.

In den letzten Jahren hat man allerdings herausgefunden, dass der Großteil der Muskelregeneration und des Muskelwachstums während des Schlafs abläuft. Daraus ziehen viele Sportler die Erkenntnis, dass vor dem Zubettgehen Aminosäuren benötigt werden. Am frühen Morgen sind die Aminosäuredepots aufgebraucht und sollten aufgefüllt werden.

Es gibt also vier sinnvolle Zeitpunkte für die Aufnahme. Um sie alle nutzen zu können, sollte jeder der Dosen geringgehalten werden, um eine gute zeitliche Verteilung zu erreichen.

Tipp: Verwende einen Mixer, um deine Aminos in deinem Whey Shake zu verteilen.

Wie viel Aminosäure sollte man zum Muskelaufbau zu sich nehmen?

Immer wieder gibt es Diskussionen über die Dosierung von Aminosäuren. Hersteller geben unterschiedliche Empfehlungen und als Hobbysportler ist man schnell verwirrt.

Wichtig zu sagen ist, dass der Bedarf an Aminosäuren von Person zu Person unterschiedlich ist. Er hängt von folgenden Faktoren ab:

  • Der körperlichen Belastung
  • Der Muskelmasse
  • Dem Körpergewicht

Ein 120kg schwerer Kraftsportler benötigt also deutlich größere Mengen an Aminosäuren, als eine 60kg schwere Bürokauffrau.

Ein weiterer Faktor ist, dass jede Aminosäure in unterschiedlichen Mengen benötigt wird. Die verschiedenen Produkte auf dem Markt, enthalten unterschiedliche Zusammensetzungen.

Wer es also ganz genau haben will, sollte darauf achten, wie die Zusammensetzung ist, oder jede Aminosäure einzeln kaufen und selbst mischen.

Errechne den Bedarf für jede der acht essentiellen Aminosäuren separat.

Bedenke allerdings auch, dass du nicht nur Aminosäuren zum Muskelaufbau über Nahrungsergänzungsmittel zuführen kannst. Selbstverständlich enthalten auch normale Lebensmittel Aminosäuren. Diese sollten in die Planung einfließen.

Falls du eine schlechte Diät verfolgst, kann es durchaus sein, dass du gefährlich wenige Aminosäuren über deine Nahrung aufnimmst.

Wer braucht Aminosäuren?

Eier sind die beste Quelle für Aminosäuren für MuskelaufbauAminosäuren sind überlebenswichtig. Allerdings bedeutet das nicht automatisch, dass jeder Mensch sie zu sich nehmen muss. Bei einer ausgewogenen Ernährung wird der Bedarf einer durchschnittlichen Person gedeckt.
Wer allerdings regelmäßig Kraftsport treibt, leidet häufig an einer Unterversorgung. Den entstehenden Bedarf bei großer Muskelmasse mit normaler Nahrung zu decken, kann schnell teuer und mühselig werden.

Einsteiger benötigen keine zusätzlich eingenommenen Aminosäuren, falls sie regelmäßig natürliche Quellen auf dem Teller liegen haben. Diese sind beispielsweise:

  • Eier
  • Fleisch
  • Erbsen
  • Nüsse
  • Fisch
  • Käse
  • Milch
  • Körner
  • Bohnen
  • Reis

Diese Lebensmittel haben eine besonders hohe Konzentration an Aminosäuren. Allerdings sei gesagt, dass nahezu jedes Lebensmittel Aminosäuren enthält. Allerdings oft in sehr geringen Mengen.

Viele Pflanzen enthalten alle Aminosäuren. Vegetarier und Veganer brauchen sich also keine Sorgen darüber zu machen, ob sie ausreichend Quellen für Aminosäuren haben. Teilweise müssen jedoch sehr große Mengen gegessen werden, um den Bedarf zu decken.

Wer das Hobby Kraftsport ernsthaft betreibt und die Zeit im Fitnessstudio optimal nutzen möchte, sollte sich Gedanken darüber machen, ob Aminosäuren supplementiert werden sollten. Sie sind günstig und eine Überdosierung hat kaum negative Folgen. Überschüssige Aminosäuren werden über den Urin ausgeschieden.

Fazit zum Muskelaufbau mit Aminosäuren

Das Thema ist eine Wissenschaft und du kannst dich lange Zeit damit beschäftigen. Ich rate dir dazu, dass du dir mal eine Stunde Zeit nimmst und deinen Bedarf an Aminosäuren exakt bestimmst. Anschließend kannst du überprüfen, ob du sie als Nahrungsergänzungsmittel in deinen Alltag einbauen solltest.

Einige Produkte sind sehr hochdosiert. Vor allem BCAA Kapseln enthalten viel Aminosäure. Ein Blick auf die Inhaltsstoffe lohnt sich in jedem Fall.