Hinter dem Begriff Heuschnupfen verbirgt sich die jahreszeitlich bedingte allergische Rhinitis. Allergische Reaktionen auf den Blütenstaub bestimmter Bäume und Pflanzen treten vor allem in den Frühjahresmonaten und im Sommer auf. In manchen Regionen kämpfen Betroffene sogar bis in den Herbst mit allergischen Reaktionen wie Entzündung der Nasenschleimhaut, der Nasennebenhöhlen und der Bindehaut. Häufige Folgen des Heuschnupfens: Schlafstörungen, eine daraus resultierende Müdigkeit am Tag, Konzentrationsschwäche, Überempfindlichkeit bei kalter Luft, Tabakrauch oder sportlicher Aktivität. Aber: Sport tut dennoch gut, da er auch bei Allergikern die Lungenfunktion verbessern kann.

Outdoor-Sport trotz Heuschnupfen und Allergie.
Sport im Freien ist trotz Heuschnupfen möglich. (Bild: pressmaster – Fotolia)

Vorsicht ist geboten

Da Sportler aufgrund der körperlichen Anstrengung tiefer und vor allem häufiger einatmen, sind sie der Pollenbelastung stärker ausgesetzt. Wer sich bereits geschwächt fühlt, sollte größere Anstrengungen vermeiden. Wer bereits antiallergische Medikamente einnimmt, darf darauf keinesfalls bei sportlicher Aktivität im Freien verzichten. Es kann sogar helfen, die entsprechenden Medikamente unmittelbar vor dem Sport zu benutzen. Besonders wichtig: Wer bei Anstrengung Atemnot erleidet oder kaum Luft bekommt, sollte sich trotz Frühling und Sommer lieber im Fitness-Studie oder in der Schwimmhalle austoben und sportliche Aktivitäten im Freien gänzlich meiden.

Unterschiede zwischen Stadt und Land

Die Pollenkonzentration auf dem Land ist in den Morgenstunden am größten. Wer also in einer ländlichen Region lebt und mit Heuschnupfen zu kämpfen hat, sollte Sport im Freien lieber auf die Abendstunden verlegen. Dann ist Radfahren, Joggen, Disc Golf oder Inlineskaten fast ohne Dauerniesen oder laufender Nase möglich. Wer allerdings in der Stadt zu Hause ist und sich außerdem gerne sportlich betätigt, sollte den Frühling und den Sommer über zum Frühaufsteher werden. Die höchste Pollenbelastung herrscht hier am Abend. Eine lange Radtour durch blühende Felder und Wiesen ist für Sportler mit Heuschnupfen generell nicht zu empfehlen.

Joggen Im Wald
Bei Heuschnupfen: Joggen im Freien ist nach einem kräftigen Regen am Besten. (Bild: Warren Goldswain – Fotolia.com)

Regen wäscht die Luft

Sportliche Aktivität ist für Allergiker vor allem nach einem kräftigen Regenschauer zu empfehlen. Der Regen wäscht die Pollen aus der Luft und von den Bäumen. Außerdem erleichtert die Luftfeuchtigkeit das Atmen und den Gasaustausch in der Lunge. Nicht zu empfehlen: niedrige Temperaturen und trockene Luft.

Kühle trockene Luft verengt die Bronchien und kann bei Sportlern, die mit Atemwegsproblemen zu kämpfen haben, Hustenreize auslösen und zu Atemnot führen. Tipp: Durch die Nase einatmen. Dadurch wird die Luft befeuchtet und angewärmt. Weniger Pollen können in die Lunge geraten. Außerdem ist es ratsam, seine Kleidung nach der Aktivität im Freien zu wechseln, bevor man seinen Schlafraum betritt. Auch intensives Haare waschen nach dem Sport hilft, den Heuschnupfen zu lindern.

Urlaub ohne Pollen

Am sichersten ist es, wenn man es schafft, die allergietreibenden Stoffe komplett zu vermeiden. Durch eine Atemschutzmaske können die Pollen von den Atemwegen ferngehalten werden. Damit ist Sport im Freien sogar bei einem starken Pollenflug möglich. Noch besser: ab in den Urlaub ans Meer, in die Berge (ab 2000 Meter) oder schnell eine Kreuzfahrt buchen. Betroffene können so dem Pollenflug fast vollständig entfliehen.