Verhängnisvoller Fitnesskult

Mit dem andauernden Fitnesskult wird der Sport und die Gesundheit immer weiter in den Vordergrund des Lebens gestellt. Wer von sich etwas hält, macht den Trend mit. Die vorherrschenden Schönheitsideale verstärken diesen Effekt und treiben zu immer neuen Höchstleistungen an. Der Übergang vom Freizeitsport zur Sucht verläuft schleichend und wird von den meisten Menschen nicht erkannt.

Frauen und Männer betroffen

Von der Sportsucht können beide Geschlechter betroffen sein, wenn auch aus anderen Gründen. Frauen streben nach dem Idealgewicht und der Traumfigur, während es bei Männern vor allem um den Muskelzuwachs geht. Wird dieses Ziel nicht errreicht, werden die Fitnesseinheiten gesteigert. Die Angst, den eigenen Zielen nicht gerecht zu werden, treibt diese Menschen immer wieder vom Sofa ins Fitnessstudio oder auf die Laufstrecke.

Messbarer Erfolg bei der DASH-Diät
Der Wunsch nach zierlichen Maßen kann Frauen in die Sportsucht treiben.

Aber auch die Flucht vor Alltagsproblemen kann dafür sorgen, dass der Sport exzessiver betrieben wird, als er sollte. Die im Anschluss auftretene Erschöpfung und die Endorphin-ausschüttung nach der körperlichen Anstrengung verstärken das positive Gefühl, etwas für sich getan zu haben, und bringen den Sportler erneut dazu, sich in ein neues Workout zu stürzen.
Neben diesen ersten Anzeichen gibt es noch weitere Alarmzeichen, an denen man erkennt, dass man sportsüchtig ist.

Symptome für Sportsucht:

  • Sport wird als zentraler Lebensinhalt betrachtet
  • Missachtung körperlicher Warnsignale
  • Trainieren trotz Verletzung
  • der innere Zwang trainieren zu müssen
  • Entzugserscheinungen treten auf, wenn eine Zwangspause eingelegt werden muss
  • Vernachlässigung des sozialen Umfelds

Wer diese Anzeichen bei sich erkennt, sollte dringend etwas tun. Auf Dauer führt die ständige Überbelastung des Körpers nicht nur zu chronischen Verletzungen an Gelenken, Sehnen und Bändern, sondern auch zu einer Hormonstörung und einer Schwächung des Immunsystems. Treten dazu Essstörungen wie Bulimie auf, kommen weitere gesundheitliche Schäden hinzu.

Was kann man also tun?

Die Einsicht, dass man ein Problem hat, ist der erste und wichtigste Schritt. Oft ist der Gang zu einem Psychologen die beste Wahl und im fortgeschrittenem Stadium unvermeidbar. Wie bei jeder anderen Sucht geht es darum, den Zwang eines gestörten Verhaltens zu durchbrechen. Das bewusste Einplanen von sozialen Kontakten in den Alltag kann dabei wie eine Trainingseinheit für die Seele wirken und den Weg in die Normalität unterstützen.