Schwitzen und der Geruch
Schwitzen ist ein natürlicher Prozess. Bei Wärme, psychischen oder physischen Anstrengungen und in Krankheitsverläufen ist Schwitzen ein wichtiger Mechanismus: Er schützt den Körper vor dem Überhitzen. Krankhaft ist er nur dann, wenn übermäßig viel Schweiß abgesondert wird und das zudem in „normalen“ Situationen geschieht.
Dass Schwitzen heutzutage so vehement vermieden werden soll, liegt an den Produkten des Kühlungsmechanismus, den Gerüchen. Noch bis vor einigen hundert Jahren galt der Geruch, der nach dem Schwitzen an prekären Stellen bleibt, als Zeichen von Sexualität, Individualität und überaus anziehend. Erst die Zivilisation hat dem unsichtbaren Übel den Kampf angesagt.
Unsichtbar deshalb, weil der Schweiß nicht riecht, sondern nur die nach dem Schwitzen entstehenden Bakterien. Das begründet auch, warum es sinnlos ist, auf Schweiß Deo zu sprühen. Das Deodorant muss vor der Schweißabsonderung aufgetragen werden, damit sich die Bakterien gar nicht erst ansiedeln können.
Schwitzen und Sport
Wer beim Sport schnell schwitzt, wird oft als Anfänger gebrandmarkt. Das jedoch ist ein hartnäckiger Irrtum. In der Regel schwitzen Sportler mehr, da ihr Körper es gewohnt ist, Wärme abbauen zu können.
Ein Untrainierter erreicht rasch eine erhöhte Körpertemperatur und stößt somit schneller an seine Leistungsgrenze, während der Erfahrene sofort zu schwitzen beginnt und sein Körper die Temperatur reguliert.
Wichtig zu bemerken ist auch, dass gerade weil sie viel Schwitzen, Spitzensportler schon vor dem Training viel trinken müssen. Denn Zeichen von Durst sind schon Mangelerscheinungen.
Damit der Körper seine Temperatur regulieren kann, benötigt er Flüssigkeit, sonst wird es anderen Körperteilen genommen. Die Annahme, wer weniger trinke, schwitze auch weniger, darf nach den gesammelten Informationen wohl getrost als Unfug bezeichnet werden.
Mineralien
Wer Schweiß schmeckt, merkt, dass da mehr als Wasser drinsteckt. Mineralien, besonders Natrium und Jod, werden in hohen Mengen über die Haut ausgeschieden. Daher ist es ratsam, dem Körper nicht nur Flüssigkeit, sondern ebenso ausreichend Nährstoffe zuzuführen. Etwa 1,5 Gramm Salz auf einem Liter Wasser sind angebracht. Auch isotonische Getränke helfen. Diese können wegen ihrer osmotischen Eigenschaft zudem besonders rasch verarbeitet werden.
Eine wichtige Hilfe um falsches Schwitzen zu vermeiden ist die richtige Kleidung. Hauteng getragene Stoffe lassen dem Körper nicht genug Raum, um Schweiß abzusondern. Lockere Kleidung oder am besten Funktionsstoffe bieten einer normalen Schweißproduktion die optimalen Bedingungen. Sie können außerdem rasch die abgesonderte Flüssigkeit nach außen transportieren, sodass kein feuchter Film auf der Haut bleibt und eine Verkühlung nach dem Sport droht.